Dass Sport in der Vorbeugung bzw. zur Verbesserung fast aller chronischer Krankheiten so stark ist wie ein Medikament, gilt mittlerweile als bewiesen. Dabei ist es völlig egal, ob es um Bluthochdruck, Krebs oder Depression geht. Die Wirkung von Sport ist derart faszinierend stark, dass er in jedem Arzt-Patienten-Gespräch mit auf den Rezeptblock gehört. Natürlich auf ein Selbstzahler-Rezept, denn das sollte Ihnen Ihr Körper wert sein. Aber welcher Sport soll es denn nun sein? Wenn es Ihnen darum geht, dass Sie auch mit 80, 85, 90 oder älter möglichst selbständig sein möchten, sollten Ihre sportlichen Aktivitäten drei Aspekte berücksichtigen: 1. Ausdauer, 2. Kraft, 3. körperliche Sicherheit. Tatsächlich korrelieren verschiedene Parameter mit Ihrer Lebenserwartung: Je geringer (z.B.) Ihre Fähigkeit zur maximalen Sauerstoffaufnahme ist, umso höher ist Ihr Sterberisiko, unabhängig von Ihrem Alter. Umgekehrt formuliert: Je mehr Luft Sie einatmen können, umso größer ist Ihre Wahrscheinlichkeit, möglichst alt zu werden. Aber auch Ihre Muskelkraft und die Stärke, mit der Sie (mit Ihren Händen) zupacken können, korreliert mit Ihrer Lebenserwartung. Und wenn Sie 80, 85, 90 Jahre oder älter werden, haben Sie (dann) ein hohes Sterberisiko, wenn Sie stürzen. Genau deshalb sollten Sie Ihren Fokus nicht nur auf Ausdauer und Kraft legen, sondern auch auf Ihre körperliche Sicherheit. 
Ausdauer können Sie mit Laufen, (Renn)Rad fahren oder Rudern trainieren. Trainieren Sie überwiegend so, dass Sie während des Trainings noch (mit etwas Mühe) sprechen können. Spätestens an dieser Stelle merken Sie wahrscheinlich, warum ich von Sport spreche und nicht von Bewegung. Trainieren Sie dann und wann auch mal (kurzzeitig) in höherem Tempo. Verschiedene Geschwindigkeiten haben unterschiedliche Wirkungen für Ihren Körper. Ihre Kraft trainieren Sie mit Übungen gegen Widerstand, z.B. mit Geräten im Sportstudio. Dass Handkraft wichtig für Ihre Lebenserwartung und Ihre Selbständigkeit im Alter ist, wird spätestens deutlich, wenn Sie sich überlegen, dass Sie auch als alter Mensch noch Einkaufstüten tragen möchten. Und Sie sollten nicht erst dann mit dem Training beginnen, wenn Sie merken, dass Sie zwei Einkaufstaschen nur noch mit Mühe tragen können. Sondern schon mit 50 oder 55, spätestens 60, 65. Klimmzüge sind dafür eine gute Trainingsmethode oder auch der so genannte Farmers-Walk, bei dem Sie in beiden Händen Gewichte (so genannte Kettlebells) tragen. Ihre körperliche Sicherheit trainieren Sie beispielsweise mit Kniebeugen (so genannte Air-Squats). Dabei müssen Ihre Füße in Gänze auf dem Boden bleiben –also nicht die Fersen anheben- und der Hintern muss tiefer als die Kniegelenke kommen. 
Und wenn es Ihnen ernst damit ist, in einem möglichst guten körperlichen (und geistigen) Zustand möglichst alt zu werden, dann sollten Sie mehr als nur zwei Mal pro Woche zu trainieren!
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